Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen zu a) Kampfkunst und  b) Bewusstheit.

Fragen zu Kampfkunst

Cheng Hsin vereinigt auf einzigartige Weise den Spiel- und Bewegungstrieb mit großartigen Einsichten über die Natur deines Körpers und die Interaktion mit Anderen. Du trainierst Entspannung, Gleichgewicht, Erdung und Zentrierung in einem sehr kurzweiligen und kraftvollen Workout. Mit fortschreitender Entspannung werden deine Bewegungen eleganter und kraftvoller und viel besser koordiniert. Gleichzeitig wird deine Interaktionsintelligenz erweitert: Durch "Nachgeben", "Folgen" und vielen weiteren Prinzipien lernst du dich besser mit Anderen zu verbinden und eine ehrliche und authentische Kommunikation aufzubauen. Zu guter letzt wirst beim Cheng Hsin auf ungewöhnliche, intelligente und reflektierende Leute treffen, die die gemeinsame Trainingszeit zu einem echten Gewinn werden lassen. Nicht umsonst heißt unser Slogan: "Intelligente Kampfkunst".
Die Antwort hat eine äußere und eine innere Komponente:
  1. Die traditionellen Kampfkünste haben sich de facto zu sehr eingeschränkt. Beim Taiji zum Beispiel beschränkt man sich als Partnerarbeit meist auf das Fix-step-pushing-hands und blendet dabei gleich mehrere Dimensionen des strategischen Manövrieren des Körpers aus. Judo und Aikido enthalten keinerlei Schlagtechniken, die wir beim Cheng Hsin Boxen üben. Cheng Hsin nimmt, so gut es geht, die ganze Bandbreite der Kampfkünste mit ins Training auf und wird daher so variabel.
  2. Die Techniken und Spiele des Cheng Hsin sind streng entlang der Prinzipien müheloser Stärke entwickelt worden. Daher können die traditionellen Kampfkünste gar nicht den Rahmen für das Training dieser Prinzipien bieten, denn selbst bei äusserlicher Ähnlichkeit ist der Spirit der Techniken ein ganz anderer. Durch die vollständige Elimination von expansiver Körperkraft müssen Eingänge, Abstände und Prozesse während einer Technik völlig neu gedacht werden, so dass Cheng Hsin faktisch eine neue Kunst ist -- auch wenn sie bisweilen nach Aikido oder Judo oder Taiji aussieht.
Klaus ist häufig in Deutschland unterwegs, um Wochenendworkshops zu unterrichten. Seine Basis ist in Hamburg, wo es ungefähr zweimal im Monat Trainingsveranstaltungen gibt. Aktuelle Termine findest du auf effortless-power.de. Mit ein paar Mitstreitern kannst du selbst ganz unkompliziert einen Workshop in deiner Stadt organisieren. Details dazu findest du hier.
Sicher, mit Gewinn sogar. Viele Techniken und Spiele kommen ganz ohne Rollen und Fallen aus, und die meisten Basisübungen zur Einsicht in die Prinzipien sind ohnehin auf den aufrechten Gang ausgelegt. Es gibt ganze Wochenendworkshops, die nicht auf der Matte sondern auf Parkett- oder Teppichboden unterrichtet werden. Und weil Achtsamkeit ein zentrales Element des Trainings ist, kannst du dich sogar im Eifer des freien Spiels darauf verlassen, dass dein Partner Rücksicht auf deine spezielle Konstituion nimmt. Zum Schluss will ich aber trotzdem noch eine Lanze fürs Rollen und Fallen brechen: Wenn du nicht durch echte Verletzungen von Knie, Hüfte oder Rücken diese Übungen aus medizinischen Gründen nicht machen darfst, so empfehlen wir allein umwillen deiner dreidimensionalen Raumorientierung und der Reduktion von Ängstlichkeit hin und wieder doch ein paar Fallübungen im Rahmen deiner Kapazitäten mitzumachen.
Nicht in dem Sinn, in dem wir diese Worte benutzen. Taiji und Aikido sind großartige Kampfkünste, die je nach Stil und Spielart mit mehr oder weniger Entspannung und Nachgiebigkeit arbeiten. Sie bleiben aber weit hinter der Radikalität des Ansatzes von Cheng Hsin zurück: Wir üben durchgehende Entspannung und bedingungsloses Nachgeben als Basis zur Entdeckung der intrinsischen Stärke des Körpers und der Entdeckung von Interaktionsprinzipien. Niemals werden Angriffe geblockt oder umgelenkt, niemals wird muskuläre expansive Kraft gegen den Partner angewendet. Du findest das zu dick aufgetragen, oder zumindest nicht funktional? Dann komm auf einem unserer Workshops vorbei und mach dir ein eigenes Bild.
Cheng Hsin ist extrem nützlich, um bedrohliche Situationen im Alltag früh zu erkennen und damit umzugehen, bevor sich Gewalt tatsächlich ereignet. Das Training ist darauf ausgerichtet, Interaktionen zu gestalten und ist damit auch mit Deeskalationsstrategien in gefährlichen Situationen kompatibel. "Nachgeben" als oberstes Prinzip in der körperlichen Interaktion schützt nicht nur, wenn man schon Opfer von Gewalt ist, sondern hilft als Leitprinzip von vornherein, Situationen sinnvoll aufzulösen. Darüberhinaus bietet dir Cheng Hsin mit Boxen und der Verbindung von Boxen und Judo die Möglichkeit, im Training so ans Eingemachte zu gehen, dass sich die Frage nach der Wirksamkeit von selbst beantwortet.
Als Arbeit an der gesamten Bewegungs- und Interaktionsintelligenz stößt Cheng Hsin in Bereiche vor, in der nicht nur Bewegungs- sondern auch Wahrnehmungsgewohnheiten und emotionale Reaktionsmuster fragwürdig werden. Die Kampfkunst kann hier ein Einstieg in die Fragen nach der Natur von Wahrnehmung, Erfahrung, Selbst und Anderen sein.
Cheng Hsin ist eigentlich die ursprüngliche Mixed Martial Art. Ralston gewann 1978 die "Free Fighting World Championship" mit seinem Background aus Boxen, Judo und allem anderen. In Cheng Hsin wurden dann schon in den 70ern das Boxen mit dem Grappling und all den eigenen Kreationen vermischt und trainiert. Zugegebenermaßen kommt Grappling im heutigen Cheng Hsin Training viel zu kurz -- es reicht einfach meist die Zeit nicht aus. Interessierte können sich aber im BJJ oder Judo die entsprechenden Kompetenzen extern erwerben.
Mit "intrinsischer Stärke" bezeichnen wir die einem Ding innewohnende Qualität, in sich zusammen zu halten. Die intrinsische Stärke eines Objekts zeigt sich in der Kompressibilität, d.h. auch unter Druck hält es weiter zusammen. Die andere Seite der Medaille liegt im Stretch, d.h. auch bei Ausdehnung der Sache hält das Material bis hin zu einer gewissen Grenze zusammen. Da auch unser Körper ein einheitliches, wenn auch gegliedertes materielles Objekt ist, können wir auch die intrinsische Stärke unseres Körpers finden und nutzen.
Da die intrinsische Stärke schon ohne unser Zutun im Körper ist, ist ihre Nutzung, bezogen auf die auftretenden physikalischen Kräfte, ein passiver Vorgang und wird insofern für den ausübenden Körper mühelos.
In dem Begriff "Effortless Power" liegt aber noch mehr als die Entspannung des Körpers und die dadurch ermöglichete Nutzung der intrinsischen Stärke. Das zweite Standbein der "mühelosen Stärke" ist die Intelligenz in der Interaktion mit dem Partner, so dass du Prozesse so gestalten lernst, dass dir die Ergebnisse gleichsam in den Schoß fallen.

Fragen zu Bewusstheit

Normalerweise leben wir unser Leben, als wüssten wir, worum es dabei geht. Doch wenn du ehrlich bist, hast du nicht die geringste Ahnung wer und was du wirklich bist, nicht wahr? Es gibt unserer Meinung nach nichts, was spannender, befriedigender und befreiender wirkt, als die Erkenntnis, dass das Leben soviel mehr sein kann, als uns unser eingekerkerter Verstand weis machen will. Wofür, wenn nicht dafür willst du deine Zeit und dein Geld einsetzen?
Nein. Bewusstheitsarbeit umfasst jeden Aspekt deiner Erfahrung und bringt dich in tieferen Kontakt zu deiner wahren Natur. Die Inhalte deiner Erfahrung, die du eventuell durch das Training von Cheng Hsin mitbestimmst, sind aber für die Erfassung des Wesens von Erfahrung als solcher nicht relevant. Allerdings ist natürlich auch wahr, das Cheng Hsin als Kampfkunst derart von Hinterfragen und Sprengen der eigenen Grenzen geprägt ist, dass es sicherlich ein zum kontemplativen Leben konsistenter Zeitvertreib ist.
Der Autor dieser Zeilen hat Zen nicht lang genug praktiziert, um dazu etwas wirklich Sinnvolles sagen zu können. Ein paar Anmerkungen seien trotzdem erlaubt: Unsere Contemplation-Intensives unterscheiden sich von Zen-Sesshins vor allem darin, dass unsere zentrale Methode darauf beruht, in Partnerarbeit zu kontemplieren: Ein Partner kontempliert und kommuniziert, was auch immer als Folge seiner Kontemplation im Geiste aufscheint. Der andere Partner hört schweigend aber aufmerksam zu, ohne zu urteilen. Nach 5 Minuten werden die Rollen getauscht und der zuhörende Partner beginnt nun zu kontemplieren und zu kommunizieren. Durch die Kommunikation ergibt sich eine ungeheure Intensivierung der Kontemplation, weil eine große Menge geistiger Unsinn schnell "wegkommuniziert" werden kann und sich so der Fokus auf das Wesentliche besser halten lässt, als bei der Solo-Kontemplation.
Unsere Bewusstheitsarbeit ist im strengen Sinne Ontologie: es geht jeweils um das Sein als solches. Psychologie dagegen hat Seiendes zum Thema, nämlich den menschlichen Geist, den Verstand und alles weitere Nicht-Körperliche, das am Menschen ausgemacht werden kann. Es geht in der Bewusstheitsarbeit immer und ausschließlich um eine ungeschminkte Erfahrung der Wahrheit der infragestehenden Sache, und im besten Fall sogar um die Erfahrung der absoluten Wahrheit. Ein guter Anfang ist dabei, mit dir selbst anzufangen: zu erfahren wer und was du in Wahrheit bist. Dass beim Einlassen auf so ein Unterfangen oft auch psychologisch heilsame Entwicklungen angestoßen werden, ist aber natürlich kein Geheimnis, sondern ergibt sich recht logisch aus der Freiheit, die sich ergibt, wenn dir die Natur deines So-seins klar wird.
Ein guter Einführungsworkshop ist das "Empowering Consciousness Wochenende", das vollständig auf deutsch übersetzt ist und einmal im Jahr in Schleswig-Holstein stattfindet. Aktuelle Termine findet ihr auf der Website von Klaus.
Wie jemand mal treffend bemerkte: "Wir sind die Sekte des radikal unabhängigen selbst Denkens".
Aber im Ernst: In unseren Bewusstheitskursen gibt es nichts, was zu glauben oder meinen wäre, sondern um die eigene Erfahrung der Wahrheit - wie auch immer die aussieht. Wir sagen dir nicht, wie du leben sollst, wir geben dir kein Gerüst von richtig und falsch; wir geben dir nichtmal eine Gemeinschaft, zu der du dich gehörig fühlen kannst. Wir bieten keine bestimmte Moral oder Lebensregeln.
Stattdessen bieten wir Übungen in einem sicheren Raum, in dem du deine eigenen Überzeugungen und Glaubenssätze hinterfragen und loslassen kannst um die Wahrheit selbst zu erfahren. Was wir dafür von dir fordern ist nichts als die Teilnahmegebühr (Geld) und die Verbindlichkeit, die Teilnahmeregeln einzuhalten (Integrität).